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ASTRONOMISCHES --!
Tausend Sterngucker auf der ganzen Welt sitzen Nacht für
Nacht und Tag für Tag hinter ihren Fernrohren und beobachten
den Himmel. Ihren Himmel. Nichts entgeht ihnen, was sich da
in unvorstellbaren Sphären abspielt, leuchtet und funkelt
und in gewohnten Bahnen seine Kreise und Ellipsen zieht.
Aber einem, irgendeinem dieser Weltraumergründer irgendwo
hinter dem kristalltiefgeschliffenen Okular tritt plötzlich
feiner Schweiß auf die Stirn, seine sonst so sachlich kühlen
Hände suchen nervös die höchstmögliche Schärfe seines
Objektivs einzustellen. Sein Auge haftet fest an dem
Teleskop, daß sich, als er endlich aufatmend zurücktritt,
ein roter Druckring oberhalb des Backenknochens in seine
Haut gepreßt hat. Ein nochmaliger herztiefer Atemzug, - und
schon klebt er wieder an der Linse. Und wie er sich nach
minutenlanger Beobachtung abermals aufrichtet, ist sein
Gesicht stolzverklärt und mit fester Hand trägt er eine
astronomisch-mathematische Positionsmeldung in das Tagebuch
der Sternwarte: Ein neuer Stern ist entdeckt! Nun, es gibt
mehrere Himmel, - und Verliebte sollen sich der Sage nach
schon im siebenten Himmel befunden haben. Daß es aber neben
dem allgütigen, die ganze Erde deckenden Himmel des Weltalls
noch einen Filmhimmel gibt, an dem auch Sterne leuchten,
kommen und gehen -. ist eine iedem Kind bekannte Realität.
Auch hier werden neben bereits bekannten Größen - den Stars
- neue Talente, neue Sterne entdeckt. Eva Maria H a g e n ,
die uns auf diesen Seiten in scharmanten Bildern vorgestellt
wird, ist eine solche "Nova", eine Neuentdeckung, der die
Leute "vom Bau" - die es ja wissen müssen, die besten
Prognosen stellen. Wir wollen es den Premieren ihrer
demnächst herauskommenden Filme "Vergiß mir meine Traudel
nicht" und "Spur in die Nacht" überlassen, in welcher
Lichtstärke sie den Himmel des Zelluloids zu erhellen
gedenkt; denn wir sind kein Filmjournal und unsere Aufgaben
liegen auf anderen Gebieten. Wir wissen nur, daß die junge
Schauspielerin ein liebenswerter Mensch ist, der seinen
Beruf sehr ernst nimmt und hart an sich arbeitet. Und an
ihrem Beispiel müssen wir mit einem Nimbus aufräumen, der
sich unberechtigterweise um das Dasein von
künstlerisch-tätigen Menschen gewoben hat. Nein, das ist
kein sorgloses, spielerisches, genußvolles, jeder
tatsächlichen ernsten Arbeit entzogenes Leben, - im
Gegenteil. Künstler sind werktätige Menschen, wie alle
anderen auch, die sich ihr tägliches Brot verdienen müssen.
Eva Maria Hagen ist eine schöpferische Frau, und als
vorbildliche Mutter und liebevolle Gattin überreich mit
Aufgaben und Pflichten bedacht. Ihr bisheriges Leben, ihre
Jugend, war alles andere als rosig, und alle Energie und
aller Fleiß wären vielleicht vergeblich gewesen, wenn in
unserem Staat nicht jedem, der vorwärtskommen will und das
Zeug dazu hat, alle Türen offen stünden. Und wenn am 7.
Oktober unsere Republik ihren 8. Geburtstag feiert, so haben
gerade die jungen Menschen allen Anlaß, sich an diesem Tage
dankbar und stolz ihrer schützenden und fördernden
Gemeinschaft bewußt zu werden.
Natürlich hat die junge Künstlerin auch ihrem Beruf manchen
Tribut zu zollen: Massage, Gymnastik, Friseur,
Regiebesprechung, Rollen Studium, Synchronaufnahme. Kostüm-
und Kleiderprobe - halt da sind wir, wo wir hingehören, das
fällt eindeutig in unser Bereich, Selbstverständlich muß Eva
Maria für alle Zwecke die richtige Kleidung haben, vor der
Kamera sowohl als auch im zivilen Leben. Während aber ihre
persönlichen Wünsche bei der Arbeit den Erfordernissen ihrer
Rolle untergeordnet bleiben müssen, darf sie sich privat
nach Lust und Geschmack auswählen, was ihr gefällt, sie
kleidet und - was der Geldbeutel erlaubt. Denn das
physikalische Gesetz, wonach Wasser bei 100 Grad kocht, gilt
auch für sie. Aber schließlich: Einmal ist ja Gagentag, und
an diesem Tag scheint die Sonne eben heller - -. Der
Einkaufsbummel, den wir mit ihr, - nachdem wir sie in ihrem
Heim beim Rollenstudium mit Oswald, ihrem an der Stehlampe
herumturnenden Maskottchen, ihrem Glücksäffchen - überrascht
hatten, zeigte einen beachtlichen Fortschritt, den unsere
Bekleidungsindustrie im Vergleich zu den Vorjahren gemacht
hat, und die vielen gut angezogenen Frauen und Mädchen auf
der Straße, in den Bahnen, Büros und Fabrikationsstätten -
ja, auch da -, in Gaststätten und im Theater, beweisen, daß
dieser Fortschritt, diese Aufwärtsbewegung einen sehr
beachtlichen Leistungsstand erreicht hat. Und es ist kein
Geheimnis, das wir preisgeben, wenn wir sagen, daß im
kommenden Jahr das Angebot noch reichhaltiger, noch
mannigfacher und noch geschmackvoller sein wird. Die
Bekleidungsindustrie arbeitet fieberhaft dafür. Eva Maria
aber hat sich inzwischen verliebt, verliebt in ein
Abendkleid für besonders festliche Gelegenheiten.
Nachdenklich steht sie da. Ob sie an ihre Premieren denkt?
Der silberweiße Brokat bauscht sich um ihre mädchenhafte
Schlankheit und zwingt zu harmonischem Schreiten. Das
langfallende blaue, innen weißgefütterte Samtcape flößt
Ehrfurcht ein und bietet im Rückspiegel die fast strenge
Stilistik venezianischer Dogen dem Beschauer an. Gelockert,
burschikos dagegen enganliegende schwarze Tuchhosen und ein
allerliebstes Sportblüschen, das seine Effekte aus
Raffinement und Einfachheit mixt. Kleidsam und immer
praktisch ist dieser moderne Anzug für jeden, der seine
Grenzen kennt.
Bei dem flotten Norweger-Pulli strahlt sie, unsere Eva
Maria, und hat auch allen Grund dazu; denn hier war der
Gatte Kavalier und sprach gelassen und ohne Zittern die
klassischen Worte: "Den bezahle ich!" - Ja, meine Damen,
soooo schlecht sind die Männer gar nicht, - besonders, wenn
sie so eine scharmante tüchtige kleine Frau haben! Zufrieden
verläßt sie danach das Damenbekleidungsgeschäft in der
Stalinallee. Ein schicker sportlicher Raglanmantel aus
grobem Tweed mit praktischem und sehr kleidsamem
Kapuzenkragen - dazu Handschuhe aus schwarzem
Bergziegenleder - beweisen, daß eine schöne Frau großes Geld
immer und überall auf der Erde schnell und sicher klein
kriegt. Aber dazu ist es ja schließlich da, nicht wahr, Eva
Maria? Zum Abschied neige ich mich über eine zarte Hand.
"Grüßen Sie bitte Oswald!" sage ich. " -- und Sie Ihre
Muse!" Kopfschüttelnd gehe ich davon. Wie sich doch alles so
herumspricht - -!
Ferdinand Holzer
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Nachdenklich steht Eva Maria Ob
sie wohl an ihre Premieren denkt?
Eigentlich hat sie dafür noch
kein passendes Kleid. Dieshier könnte ihr schon gefallen
Kleidsam und immer
praktisch ist dieser
moderne Anzug für jeden,
der seine Grenzen kennt
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Vor 50 Jahren, im Sommer 1961, wurde die Berliner Mauer errichtet
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Im Sommer 61- Dokumentation einer Liebe zur Zeit des Mauerbaus
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Musikprogramm Berliner Rundfunk -
13.-19. August 1961
-
Liedertexte aus jener Zeit
-
Wolf-Biermann-Lieder Anfang der Sechziger Jahre
-
Freie Welt - Nr. 21, 1957
-
Der Mann des Schicksals, 1967
-
Zeit im Bild, 1964
-
Mutti hat Premiere, 1958
-
Filmspiegel, 1957
-
Neue Berliner Illustrierte, 1957
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"Astronomisches--!",
1957
-
Eva als Ost-Mannequin, 1957
-
"Die Kraniche ziehen",
1958
-
"Feinde" im Maxim-Gorki-Theater, 1959
-
Unsere
Filmsterne, Verlag Junge
Welt, 1962
-
Freie Welt -Â Nr. 23,
1967
-
DEFA-Sternstunden,
1976
-
FILMSPIEGEL -Â Nr. 12,
1967
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Aus der Welt des Films
Eva Maria Hagen und ihr Töchterchen Nina beim
"Studium" der neuesten Modezeitungen
"Oswald" muß immer dabeisein - sei es beim
Rollenstudium oder bei der Filmarbeit. Er soll ja Glück bringen -- toi-toi-toi!!
Wer wie Frau Hagen viel unterwegs ist, kann einen
solchen bequemen Reisemantel schon gebrauchen |