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Eva-Maria Hagen mit ihrem Pianisten
Siegfried Gerlich 1993 in Israel

SAMSTAG, 17. MAI 2008 – 21.00 Uhr 

Im WLB – Württembergische Landesbühne Esslingen


“Bei mir biste schejn”

Eva-Maria Hagen – 
begleitet von dem Pianisten Siegfried Gerlich 
singt jiddische Lieder –
in Nachdichtungen von Wolf Biermann


Die Lieder erzählen von Liebe und Schmerz, Sehnsucht, Trauer und Melancholie, vom Alltag im Schtetl und im Ghetto, aber auch vom Brauchtum und der Geschichte der Menschen, die Jiddisch sprachen. Bei vielen dieser Volkslieder kennt man weder Dichter, noch Komponisten. Die Melodien sind meist eine Mischung aus slawischen und semitischen Elementen, die Texte voller Poesie, einer tiefen Menschlichkeit und dem sprichwörtlich gewordenen jüdischen Humor, der sich vor allem durch eine großzügige Portion Selbstironie auszeichnet. Hinter den wenigen, namentlich bekannten Liedermachern verbergen sich einfache Leute wie der Möbeltischler Mordechaj Gebirtig, von dem nahezu einhundert Lieder erhalten sind, lustige, traurige oder beides in einem, beispielsweise das von dem kleinen Ganoven Abraham mit dem großen Ehrgefühl oder das vom tanzfaulen Lejbke und seiner angenervten Braut. Von ihm stammt auch das berühmte “Es brent, Brider, es brent”, entstanden im Krakauer Ghetto, wo Gebirtig 1942 von Soldaten der Wehrmacht erschossen wurde. Der Schrecken der deutschen Judenvernichtungspläne schlug sich aber auch in Widerstandsliedern wie "Sog nit kejnmol" von dem Partisanen Hirsch Glik nieder, der 1943 im Alter von 23 Jahren nach der Flucht aus dem Konzentrationslager von Vilna in den Wäldern Estlands starb. 
Jiddisch, das dem Mittelhochdeutschen sehr nahe und von slawischen und anderen Elementen beeinflusst ist, war die Sprache der osteuropäischen Juden. Sie wurde vor dem Holocaust von etwa 12 Millionen Menschen gesprochen. Heute wird Jiddisch nur noch von ca. 3 Millionen Menschen benutzt, seltener in Israel, doch vor allem in New York, wo Welthits wie "Bei mir biste schejn" entstanden. 

Dem 60. Jahrestag der Gründung des Staates Israel gedenkt die WLB Esslingen im Mai 2008 mit mehreren Veranstaltungen. So wurde aus diesem Anlass ein neues Programm gemeinsam mit Eva-Maria Hagen entwickelt, bestehend aus Liedern, die Wolf Biermann aus dem Jiddischen ins Deutsche gebracht hat. Nach zahlreichen russischen, baltischen, schwedischen, englischen und französischen Liedern, die Biermann für seine Freundin und ehemalige Lebensgefährtin Eva-Maria Hagen geschrieben hat, handelt es sich auch hier um Nachdichtungen von ganz eigenem Charakter. Am Klavier: Siegfried Gerlich.

60 Jahre Israel
21:00 Uhr
BEI MIR BISTE SCHEJN...
Eva-Maria Hagen singt jiddische Lieder
 

 


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